"Gegen die Guten gut mitgehalten, gegen die Schlagbaren die Chancen nicht genutzt" - so oder so ähnlich könnte das Fazit des Qualifikationsturniers zur Baden-Württembergischen Einzelmeisterschaft am 27.11.2016 in Metzingen für die SVD-Nachwuchsspielerinnen Julia-Marie Bayer (U18) und Annika Netzer (U15) lauten.

Am frühen Sonntag Morgen fuhren Julia und Annika gemeinsam mit Betreuer Björn Leiter in die Einkaufsstadt Metzingen, um den Versuch zu unternehmen, sich noch einen der letzten Startplätze für die Baden-Württembergische Einzelmeisterschaft zu erspielen. Dafür hätte ein Platz unter den ersten Fünf berechtigt, was in den jeweils 20 Teilnehmerinnen umfassenden Feldern von vornherein als unwahrscheinlich angesehen werden konnte. Nach der Vorrunde, die in 5-er Gruppen ausgespielt wurden, qualifizierten sich die Erst- und Zweitplatzierten um die Ausspielung um Platz 1-8, die Dritt- und Viertplatzierten spielten um Platz 9-16 und die jeweils Fünftplatzierten schieden aus und belegten den geteilten 17. Platz. Durch jeweils zwei Vierergruppen wurden in der Zwischenrunde die Gegner für ein Platzierungsspiel ermittelt, wobei in der oberen Ausspielung die beiden Gruppensieger das Spiel um Platz 1 erreichten, die Gruppenzweiten das Spiel um Platz 3 und so weiter.

Sowohl Julia als auch Annika wurden in der Vorrunde in starke Gruppen gelost. So musste Julia zunächst gegen die spätere Dritte Clara Nieto (Gnadental), die Vierte Wiebke Haas (Weinheim) sowie die Siegerin der Ausspielung um Platz 9-16 Daniela Fetzer (Abstatt) antreten. Außerdem hatte sie noch Jenny Gerst (Süßen) in ihrer Gruppe, gegen die wiederum Julia favorisiert war. Gegen Clara Nieto zeigte Julia nach den sehr hoch verlorenen Sätzen 1 und 2 sehr gutes Tischtennis und holte sich die Sätze 3 und 4. Dass sie dieses Niveau nicht über drei Sätze durchhalten konnte war nicht verwunderlich, so dass sie ihrer Gegnerin doch noch zum Sieg gratulieren musste. Auch gegen die sehr schnelle Wiebke Haas konnte Julia phasenweise gut mithalten, mehr als ein Satzgewinn war dennoch nicht möglich. Nachdem auch das dritte Einzel gegen die Abwehrspielerin Daniela Fetzer verloren ging (in diesem Spiel hatte Julia keine Siegchance) musste sie das abschließende Spiel gegen Jenny Gerst gewinnen, um im Turnier zu verbleiben. Abgesehen von einer Durststrecke in Satz Zwei gelang ihr das souverän und so zog sie in die Ausspielung um Platz 9-16 ein.

Auch Annika hatte eine schwere Gruppe erwischt, in der sie sich mit der späteren Siegerin Elena Hinterberger (Hemsbach) sowie der Zweiten Victoria Merz (Abstatt) messen durfte. Dazu kamen die kurzfristig nachnominierte Annika Müller (Ludwigsfeld) sowie Margaux Riss aus Schönbuch. Nach dem ungefährdeten Auftaktsieg gegen Margaux Riss war für Annika der Einzug in die Zwischenrunde abzusehen, bevor sie sowohl Victoria Merz als auch Elena Hinterberger durch ihr engagiertes Spiel jeweils einen Satz abnehmen konnte. Im abschließenden Spiel gegen Annika Müller begann sie wiederum sehr gut, bis nach einer 1:0-Satzführung in Satz 2 bei 6:1 der Faden riss und sie sich dieses Spiel noch aus der Hand nehmen ließ. Für Annika begann eine Serie von Spielen, in denen sie spielerisch ihr Potenzial andeutete, in denen sie am Satzende ihren Gegnerinnen aber immer wieder viel zu viele Punkte durch eigene teils sehr schnelle Fehler überließ.

So spielte sie gegen Jana Hoffmann (Berg) in der Zwischenrunde bis zum 8:4 im fünften Satz tolle Bälle, bis durch unnötige und schnelle Fehler auch dieses Spiel an die Gegnerin ging. Ähnlich gingen auch die Spiele gegen Vanessa Ebenhöch (Nabern) und Tanja Enssle (Hegnach) mit jeweils 1:3 verloren, ohne dass die Gegnerinnen viele eigene Punkte erspielen mussten.
Am Ende fand sich Annika im Spiel um Platz 15 wieder, in dem sie gegen Elisabeth Nguyen (Sielmingen) durch einen ungefährdeten 3:1-Sieg zumindest noch einmal ein Erfolgserlebnis hatte.

Ähnlich verlief die Zwischenrunde für Julia, wobei sie ihre teils guten Leistung durch fehlenden Mut aber auch aufgrund teilweise glücklicher Aktionen ihrer Gegnerinnen nicht belohnen konnte. Gegen die auf der Vorhand mit kurzen Noppen agierenden Leah Sulz (Betzingen) und Selina Wehrmann (Rottweil) gelang ihr jeweils ein Satzgewinn, während ihr dieses kleine Erfolgserlebnis gegen die Abstätterin Jessica Wenninger verwehrt blieb. So stand auch Julia im Spiel um Platz 15, das sie gegen Natalie Blaser (Aulendorf) mit 0:3 doch deutlich verlor.

Mit Platz 15 und 16 ging für beide ein langer und lehrreicher Tag zu Ende, an dem es trotz der durchwachsenen Ergebnisse kein Grund gab, den Kopf hängen zu lassen. Schließlich konnten beide durch ihre engagierten Leistungen phasenweise auch gegen die ganz starken Gegnerinnen mithalten. Und wenn sie noch abgeklärter werden, dann werden in Zukunft auch die Ergebnisse noch besser aussehen.